Tag 25 Reisebericht Skandinavien 2001 Tag 27
Tag 26
28.06.2001
Summe gefahrene Kilometer 2267,2 km
Wetter: Bewölkung
15..26 °C
Brønnøysund - Skaga
 
Fahrzeit: 6,7 h
gefahren
133,4 km
Höhenmeter 1043 hm
gewandert
0 km
 

Ohje, was für eine Nacht... Erst Nachts stellt sich heraus, daß genau gegenüber des Pavillons eine dicke Party stattfindet. Die Musik ist ja noch ok, aber ab 2:30 Uhr gehen draußen die typischen Streitereien lautstark los. Eine Schlägerei ist natürlich obligatorisch. Komisch, daß sich die Anwohner nicht beschweren und nicht mal die Polizei vorbeikommt. Irgendwann kommt dann ein stark angetrunkener Typ Anfang 20 in den Pavillon und fängt an, zusammenhanglos über Gott und die Welt zu labern. Anscheinend muss er an der Schlägerei teilgenommen haben, denn vom Kinn und seiner Wange tröpfelt Blut herunter. Natürlich kommt dabei kein vernünftiges Gespräch zustande. Der Krach zieht sich bis 5 Uhr hin.

Für drei Stunden ist dann endlich Ruhe, bis der typische Stadtlärm einsetzt. Pünktlich zur Öffnungszeit des Sportgeschäftes wird dieser aufgesucht und siehe da, es gibt sogar ein einzelnes Laufrad zu kaufen. Leider gibt es keine einzelne Felge, aber das ist im Moment so ziemlich egal. Hauptsache wir können überhaupt noch weiterfahren. Nach Kauf lassen wir uns am Hafen zum Ausspeichen der alten Nabe nieder, denn sie soll nicht so einfach auf dem Müll landen. Erst jetzt zeigt sich richtig, was mit der alten Felge passiert ist: In der Mitte gespalten und durch den Druck die Hohlkammer herausgedrückt. Komisch ist nur, dass es keinen einzigen Platten gab.

Mit neuem Elan und neuem U-Profil-Laufrad geht's auf die heutige Tagesetappe weiter Richtung Süden. Wie die Wahnsinnigen fliegen wir förmlich mit Rückenwind dahin und versuchen, die verlorene Zeit wieder einzuholen. Mit rekordverdächtigen zwei Stunden für 52 Kilometer rauschen wir durch die fast flache Landschaft. Bei der Ankunft im Hafen von Vennessund fährt die Fähre direkt vor unserer Nase davon. Also lassen wir uns für die kommende Stunde auf eine Bank nieder und genießen den momentanen Sonnenschein bei einer eiskalten Milch und ein paar Broten.

Beim Einchecken auf der nächsten Fähre übersehen uns die Kontrolleure und kassieren kein Geld von uns. Bei den teuren Preisen in diesem Land soll es uns nur Recht sein. Ab Holm wird die Landschaft erheblich hügeliger und dementsprechend anstrengender zu fahren. Auch wird sie schöner. Die Strecke zieht sich ziemlich lange dahin, es kommt einem wie eine halbe Ewigkeit vor. Der Wald sticht wieder durch Nadelbäume hervor und mehrere Berge und Seen sind zu sehen. Auch die Straße ist angenehm leer.

Ziemlich geschafft radeln wir so dahin und wollen eigentlich bei km 100 Schluß machen, doch eine warme Dusche ist für unsere Gedanken nach der letzten Nacht sehr verlockend. Der nächste Zeltplatz ist jedoch noch weitere 30  km entfernt. Also wird eine Stärkung in Form von Keksen eingenommen und die Straße weiter belästigt. Das Wetter hat sich stark verschlechtert, jederzeit könnte es anfangen zu regen. Beim Eintreffen auf dem Zeltplatz regnet es dann auch. Da der Besitzer zufällig noch da ist und es leider keine Küche zum Unterstellen und Aufwärmen gibt, mieten wir uns kurzentschlossen die günstigste Hütte für die kommende Nacht. Ziemlich geschafft duschen und essen wir etwas und genießen den warmen Tee während es draußen inzwischen in Strömen gießt.

 

Game Over
Schöner Ausblick
Der x-te Fjord

 

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