Tag 17 Reisebericht México Tag 19
Tag 18
15.1.2002
Summe gefahrene Kilometer 720,9 km
Wetter: dünne Wolkenschicht
Cuauhtémoc
 
Fahrzeit: 3h 07min
gefahren
50,9 km
 
gewandert
0 km
 

Früh ist es tatsächlich bewölkt. Wir fahren wieder mit dicken Handschuhen aus dem Dorf. Der Verkehr hat deutlich zugenommen, viele Pickups, LKW, Trucks, Busse und ein paar Autos. Die Straße allerdings ist wie zuvor zweispurig und eng für den gesamten Verkehr und ohne Seitenstreifen. Wir müssen sehr aufpassen, nicht von der Straße abzukommen, so weit rechts halten wir uns.


Mehr Verkehr auf der schmalen MEX16
Kurz vor Cuauhtémoc vierspurig

Gefährliche Fahrt

Die meisten Fahrer versuchen, im großen Bogen zu überholen. Aber wenn Gegenverkehr naht, wird es sehr eng. Etliche Male kommt uns auf unserer Spur ein überholendes Fahrzeug entgegen, zweimal kritisch. Nichts neues also, Verkehr wie auch auf deutschen Straßen üblich.

Luisa stürzt. Der Asphalt an der äußersten rechten Kante ist weggebrochen. Der große Truck hinter uns hat wegen dem Gegenverkehr zum Glück schon vorzeitig abgebremst und steht nun ganz. Der Fahrer wartet rücksichtsvoll, bis wir die Straße räumen. Zum Glück ist Luisa nicht verletzt.
Genauso unauffällig wie es gestern Nachmittag noch berab ging, geht es jetzt bergauf. Auf etwa 20 km gewinnen wir fast 150 m Höhe und radeln durch eine an dieser Stelle abgeflachte Bergkette hindurch. In den Bergen geht es bis nach Cuauhtémoc nur noch bergab. So "schnell" wie heute waren wir auf dieser Reise noch keinen Tag zuvor.


Weit erstreckt sich Cuauhtémoc

Bekanntschaft mit der Grupo de Espeleología y Exploración

Was nun? Es ist erst 12 Uhr und wir wollen eigentlich noch weiter. Aber auch die Gelegenheit der ersten großen Stadt nutzen und mal ins Internetcafe, die eMails checken und Zuhause melden. Die Frage erübrigt sich alsdann. Ein Mopedfahrer überholt uns auf der Hauptstraße und hält uns an. Arturo ist selbst die Baja California mit dem Fahrrad gefahren und hier in der Stadt Mitglied in einer Art Bergsteiger- und Fahrrad-Club. Er hätte vor kurzem zwei andere Radreisende getroffen, die von Cancún aus gestartet seien. Kommt uns bekannt vor, das waren Alejandro und Mauricio, die wir am sechsten Tag getroffen hatten.
Da fällt es uns wieder ein, die beiden hatten von einem Club in Cuauhtémoc gesprochen, der sie zum Essen und sogar in ein Hotel eingeladen hatte. Was für ein Zufall, in dieser recht großen Stadt begegnen wir dem selben Menschen. Und kaum darüber nachgedacht, ist per Funk schon ein zweiter des Clubs da und wir werden auf einen Hamburger eingeladen. Eine Übernachtung im Hotel möchten sie uns auch spendieren, wir können es nicht fassen.

Arturo betreibt ein Musikgeschäft, Rogelio stellt rustikale Möbel her und verkauft sie in den USA. Er zeigt uns seine Produktion, drei Leute arbeiten gerade. Sehr schöne Holzarbeit, Schränke, Tische, Stühle, ein Bett aus beinahe naturbelassenem Holz, lediglich die Passungen sind bearbeitet. Sein Haus ist hübsch eingerichtet und groß. Das Geschäft scheint prima zu laufen. Wir können seinen Internetzugang benutzen und das erste Mal seit fast drei Wochen Kontakt nach Hause aufnehmen.


Gemütliche Runde im...
...Tacos y Salsas

Danach ab ins Hotel und Einkäufe tätigen, schließlich kommen wir nicht oft an einem Supermarkt vorbei. Die Donuts sind wieder riesengroß, selbst bei weit geöffnetem Mund kaum zu essen. Sehr lecker! Abends folgen wir der Einladung des Clubs zum Abendessen im Tacos y Salsas. Dort treffen wir noch mehr Mitglieder des Clubs, darunter auch Felipe, der gut Deutsch spricht. Er hat ab 1971 für 15 Jahre lang in Deutschland gelebt.
Wir erfahren, daß die Kletterer der Gruppe unter anderem die Felswände des über 350 m hohen Basaseachic Wasserfall erklommen haben. In diversen Bergsteigermagazinen und Büchern wurden ihr Bilder und Berichte bereits veröffentlicht.

 

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