Wer von Sevilla Richtung Westen will, sollt noch in der Stadt den Fluss überqueren, sonst muss man bis Dos Hermanes fahren, und das ist eine stark frequentierte Strasse. Es gibt schon Brücken, aber für Radfahrer sind sie gesperrt. Ich ging via Los Palacios y Villafranca ins Deltagebiet des Guadalquevir. Der Fluss ist hier mächtig geworden. Kerzengerade Strassen Kilometer weit. Mit dem Wind im Rücken kommt man auf eine ansehnliche Geschwindigkeit. Das Problem lag heute im Strassenbelag. Die Grösse der Löcher störte mich nicht, aber deren Tiefe. Wenn man dort einen Moment nicht aufpasst, hat man mit Sicherheit einen Schaden am Vorderrad. Um 14 Uhr war ich in Trebujana. Zeit zum Mittagessen. Ich sah eine Gruppe Handwerker ins Restaurant gehen. Dort wird es wohl Hausmannskost geben, dachte ich mir. Ich bestellte das Menü "el Dia". Einen Suppenteller mit Bohnen und Kichererbsen in einer pikanten Tomatensauce und mit anderen Zutaten, nur mit Löffel zu essen. Vorab gab es einen Salata Mixa und Kaffee zum Schluss. Von hier wurde es wieder hügeliger (Rolling Hills wie die Engländer sagen würden). Die ersten Weinreben sagten des Jerez nicht mehr weit ist. Ich werde dort das Resultat in Form von einem Glas Sherry ausprobieren. Nach dem Nachtessen im "Centro de Cuidad" wollte ich mir eine Flamencotanzvorstellung ansehen. Die erste Vorstellung war um 22:30 Uhr. Nun machten sich die 115 km, zum Teil mit Gegenwind, bemerkbar. Statt einer Liveshow habe ich nur davon geträumt.
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